Tuesday, August 27, 2019

Vordermayer: Justice for the Enemy? Die Verteidigung deutscher Kriegsverbrecher durch britische Offiziere in Militärgerichtsprozessen nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1949)

Margaretha Franziska Vordermayer has published Justice for the Enemy? Die Verteidigung deutscher Kriegsverbrecher durch britische Offiziere in Militärgerichtsprozessen nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1949) (Nomos 2019). Here's the abstract:

In der britischen Besatzungszone wurden von 1945 bis 1949 insgesamt 329 Militärgerichtsprozesse durchgeführt. In diesen Verfahren nahmen neben deutschen Anwälten auch 46 britische Offiziere ein Mandat als Pflichtverteidiger wahr. Das Aufeinandertreffen von deutschen Angeklagten, britischen Verteidigern, Anklägern und Richtern schuf vor Gericht eine spannungsreiche und spezifische Form der transnationalen Begegnung.

Im Zentrum der Studie steht die heute weithin vergessene Rolle der britischen Offiziere, die mutmaßliche deutsche Kriegsverbrecher vertraten und das öffentliche Bild ihrer Mandanten maßgeblich prägten. Die verhandelten Verbrechenskomplexe und die Angeklagten werden anhand von bislang kaum erforschten Quellen ebenso differenziert beleuchtet wie der Verlauf und die Urteile der insgesamt 34 Prozesse. Zusätzlich eröffnen Ansätze der Transitional-Justice-Forschung einen Zugang zu den analysierten Militärgerichtsverfahren – ihren Hintergründen, Protagonisten und, nicht zuletzt, Folgewirkungen.

Between 1945 and 1949, a total of 329 court martials were conducted in the British occupation zone in Germany. In addition to German lawyers, 46 British officers took on a mandate as public defenders. German lawyers, British defence counsels, prosecutors and judges created a specific form of transnational cooperation in these tribunals.

At the heart of this study is the now largely forgotten role of British officers who represented alleged German war criminals in military courts and significantly shaped the public image of their clients. The study illuminates the defendants who were prosecuted and the crimes they were accused of on the basis of sources that have barely been explored so far, as well as the proceedings and the judgements of the 34 tribunals. In addition to the description of the tribunals, concepts of transitional justice provide further access to these military court cases and the British defenders who operated there—their backgrounds, their protagonists and, not least, their consequences.