Humanitäre Helfer, die in Konfliktgebieten tätig werden, sind seit dem Ende des Kalten Krieges in vielen Teilen der Welt verstärkt zum Ziel von gewalttätigen Angriffen wie Körperverletzungen, Geiselnahmen, Raubüberfällen, Vergewaltigungen oder Mord geworden.
Die Eskalation der Vorfälle wirft die Frage auf, warum die Sicherheit humanitärer Akteure in den seit 1990 stattfindenden bewaffneten Konflikten nicht mehr gewähleistet ist. Die Verfasserin führt dies auf vier kumulative Ursachen zurück: Erstens hat sich die Natur der ,neuen’ bewaffneten Konflikte im Hinblick auf die Konflikte vor 1990 erheblich gewandelt. Zweitens unterlag der Charakter der humanitären Hilfe, welche in Konfliktgebieten geleistet wird, ebenfalls beträchtlichen Veränderungen. Drittens tragen die völkerrechtlichen Normen zum Schutz humanitären Hilfspersonals aufgrund mangelnder Effektivität nicht zu dessen Sicherheit bei. Und viertens ist das Sicherheitsmanagement der Hilfsorganisationen nicht ausreichend.
Dementsprechend gestaltet sich der Aufbau der Studie, wobei allerdings auf die Erörterung des unzureichenden Sicherheitsmanagements der Hilfsorganisationen aufgrund des Umfangs der Thematik verzichtet werden muss.
Die zum Schutz des humanitären Hilfspersonals bestehenden völkerrechtlichen Normen, deren Bedeutung meist verkannt wird, werden hier erstmals ausführlich dargelegt und unter Berücksichtigung der ,neuen’ Konflikte auf ihre Effektivität hin analysiert. Hierbei stehen das humanitäre Völkerrecht und das Übereinkommen über die Sicherheit von Personal der Vereinten Nationen und beigeordnetem Personal im Vordergrund.
Den Abschluss bilden Vorschläge hinsichtlich möglicher Ansätze für einen verbesserten Schutz humanitärer Helfer in Konfliktgebieten.
Friday, May 16, 2008
Schneider-Enk: Der völkerrechtliche Schutz humanitärer Helfer in bewaffneten Konflikten
Michaela Schneider-Enk has published Der völkerrechtliche Schutz humanitärer Helfer in bewaffneten Konflikten: Die Sicherheit des Hilfspersonals und die ‚neuen‘ Konflikte (Verlag Dr. Kovač 2008). Here's the abstract: