Mit Inkrafttreten des Völkerstrafgesetzbuches am 30. Juni 2002 ist der Grundstein für ein „deutsches Völkerstrafrecht“ gelegt worden. Heute, gute zehn Jahre später, scheint die damals spürbare „Völkerstrafrechtseuphorie“ einer gewissen Ernüchterung gewichen zu sein. Ein Grund dafür mag die geringe Zahl von Verfahren sein, die eingeleitet wurden.
In dem Band, der auf ein im Mai 2012 an der Universität Hamburg durchgeführtes Symposium zurückgeht, wird eine erste Bilanz gezogen und nach den Perspektiven der Verfolgung von Völkerrechtsverbrechen in Deutschland gefragt. Das Völkerstrafgesetzbuch wird in seinen historischen und kriminalpolitischen Kontext gesetzt, es werden strafrechtsdogmatische Schlüsselfragen, insbesondere zur Regelung der Vorgesetztenverantwortlichkeit sowie zur anstehenden Umsetzung des Aggressionsverbrechens, diskutiert, es wird der Frage nach den Ursachen für den - und den möglichen Konsequenzen aus dem - schmalen praktischen Anwendungsbereich des Völkerstrafgesetzbuchs nachgegangen, schließlich wird das Völkerstrafgesetzbuch aus europäischer, internationaler und völkerrechtlicher Perspektive bewertet.
Monday, February 10, 2014
Jeßberger & Geneuss: Zehn Jahre Völkerstrafgesetzbuch: Bilanz und Perspektiven eines 'deutschen Völkerstrafrechts'
Florian Jeßberger (Universität Hamburg - Law) & Julia Geneuss (Universität Hamburg - Law) have published Zehn Jahre Völkerstrafgesetzbuch: Bilanz und Perspektiven eines 'deutschen Völkerstrafrechts' (Nomos 2013). Here's the abstract: