Thursday, March 19, 2015

Peters: Verhältnismäßigkeit als globales Verfassungsprinzip

Anne Peters (Max-Planck-Institute for Comparative Public Law and International Law; Univ. of Basel - Law) has posted Verhältnismäßigkeit als globales Verfassungsprinzip (Proportionality as a Global Constitutional Principle) (in Verhältnismäßigkeit im Völkerrecht, Björnstern Baade, Sebastian Ehricht, Matthäus Fink, Robert Frau, Mirka Möldner, Isabella Risini, & Torsten Stirner eds., forthcoming). Here's the abstract:

Der Beitrag zeigt, dass drei Versionen des Verhältnismässigkeitsprinzips im Völkerrecht existieren und dass diese drei unterschiedliche konstitutionelle Funktionen haben. Die horizontale Version 1 gilt unter anderem im Bereich der Gegenmassnahmen, einschliesslich der Selbstverteidigung. Das Prinzip bezieht sich hier auf die Relation zwischen Aktion (Völkerrechtsverletzung) eines Staates und der erlaubten Reaktion eines anderen Staates. Die diagonale Version 2 betrifft das Verhältnis zwischen einem nationalen öffentlichen Interesse und Partikularinteressen, von Individuen (im Menschenrechtsschutz sowie im humanitären Völkerrecht) oder von Investoren. Die vertikale Version 3 bezieht sich auf die Relation zwischen einem globalen öffentlichen Interesse, z.B. am Freihandel, und Partikularinteressen von Staaten.

This paper shows that three versions of the principle of proportionality exist in international law, and that these three have different constitutional functions. The horizontal version 1 applies, inter alia, in the field of countermeasures including self defence. The principle here refers to the relation between action (breach of international law) of the state and the admissible reaction of another state. The diagonal version 2 concerns the relation between and national public interest and particular interests, of individuals (in human rights law and international humanitarian law) or of investors. The vertical version 3 refers to the relation between a global public interest, for example in free trade, and particular interests of states.